In dem Film "Das Experiment" werden 20 Männer einem freiwilligen Versuch unterzogen. Acht "spielen" die Wärter, die anderen sind die Gefangenen – die Dauer des Versuchs: 14 Tage. Das Ergebnis: unter Extremsituationen verlieren die Männer schnell die Kontrolle über das Geschehen und werden gewalttätig.

Die Wärter genießen ihre Macht und Fähigkeit zur Unterdrückung. Am Ende des Films muss die Staatsanwaltschaft wegen Mordes in zwei Fällen, schwerer Körperverletzung, sexuellen Missbrauchs und unterlassener Hilfeleistung ermitteln.

Was hat das mit unserer Männergruppe zu tun? Keine Angst, wir starten keine Experimente dieser Art. Wir sind auch keine ehrgeizigen Wissenschaftler, die aus Forschungszwecken Grenzen überschreiten. Dennoch hat der Film etwas mit uns Männern zu tun. Wer von euch weiß, wie er sich in extremen Situationen verhält? In wem von uns schlummert sie nicht, die Lust auf Macht und Unterdrückung? Unsere Unterwelt mögen wir gar nicht so gerne anschauen (wie immer sie aussehen mag). Doch die gnadenlose Verdrängung jeglicher Unterwelt führt gerade dazu, dass aus braven Männern brutale Killer werden. Wir sind nicht nur lieb und brav, wir haben wilde und gefährliche Seiten in uns. Wir tragen alte Verletzungen mit uns herum und tun so, als wäre alles in Ordnung.

Stellen wir uns also unserer Unterwelt. Mord und Totschlag findet nicht statt. Gefühle, wie Angst, Wut, Trauer und Freude sind angesagt. Wir machen den Raum sicher, damit du auch deine verborgenen Seiten in Besitz nehmen kannst. Du kannst fast alles tun, nur eins ist verboten und führt zur Anklage: unterlassene Hilfeleistung!

 

   

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