Nehmen wir mal an, auch Männer hätten Probleme. Dann haben 8 von 10 Problemen etwas mit Frauen zu tun. Es ist bekannt, dass Männer und Frauen von verschiedenen Planeten kommen, aber das löst das Dilemma auch nicht.

Familie

Jeder Mann hat eine Familie. Zumindest eine Ursprungsfamilie. Vater und Mutter und vielleicht auch Geschwister. Nach Steve Biddulph steht jeder Mann auf den Schultern seines Vaters, der wiederum auf den Schultern seines Vaters steht. Wenn dieses Fundament wackelt und gar nicht vorhanden ist, wird der Mann Schwierigkeiten in seinem Leben haben.

Vater und Sohn

Bei der Beziehung von Männern und ihren Vätern sind Robert Bley (Eisenhans) und Steve Biddhulf (Männer auf der Suche) unsere Vordenker. Biddhulf sagt, jeder Mann steht auf den Schultern seines Vaters und dieser wieder auf den Schultern seines Vaters, usw. Wenn da also gar kein Vater ist, oder nur ein Vater, dem Mann mit Hass und Verachtung begegnet, dann hat der Mann einen schweren Stand im Leben. Nämlich gar keinen. Keinen Halt, keinen Erfolg, keine Kraft. Unser Anliegen: Aussöhnung mit dem Vater. Anerkennung des Vaters für seine (auch noch so geringe) Leistung.

Jeder Mann hat eine Mutter. Und die will nur das Beste. Am besten ein braven Jungen und einen netten gleich dazu. Und eine anständige Frau soll er auch mit nach Hause bringen. Jede Mutter macht sich Sorgen um ihren Jungen, oft hat sie feste Vorstellungen, was aus ihm werden soll und weicht ihr Leben lang davon nicht ab.

Männergemeinschaften gibt es doch genug. Fußballmannschaften, die Bundeswehr, der Schützenverein und der Skatclub. Männer sind in den meisten Machtpositionen doch fast immer unter sich. Haben Männer mit Männern eigentlich Probleme? Zwischen Männern herrscht Konkurrenz und Machtgehabe. Wer ist besser, wer hat mehr zu bestimmen? Kommt eine Frau dazu, dann werden Männer schnell zu Rivalen. Auch wenn wir nicht mehr auf offenem Feld kämpfen, unterschwellig wirken Konkurrenz und Machtkampf weiter. Also kann kein Mann dem anderen Mann trauen. Gefühle zeigen? Unsicherheit zugeben? Hilflos sein? Unter Männern kein Thema.

Es ist doch klar: Männer wollen immer nur das Eine. Wenn Sie freundlich mit einer Frau reden, wenn sie ihr schöne Komplimente machen, wenn sie ihr aufmerksam zuhören: sie wollen doch nur Sex. Ihren Samen verteilen und ihre Nachkommenschaft sichern. Es gibt eine biologistische Erklärung dieses Verhaltens, das eigentlich nur bestätigt, dass Männer gar nicht anders können. Sie suchen das Weibchen mit den größten Brüsten und dem geilsten Arsch und sichern dadurch das Überleben des Fittesten und Schönsten.

Wer kennt ihn nicht, den spannenden Thriller "Das Schweigen der Lämmer". Wer kennt ihn nicht, den spannenden Beziehungskiller "Das Schweigen der Männer". Männer schweigen gern. Das ist in Ordnung, du bist in Ordnung und mein Cousin aus Oldenburg, dieser norddeutsche Stille, ist total sympathisch. Er schweigt, was das Zeug hält, doch wenn er mal was sagt, dann biegen sich die Balken. Also, warum nicht weiter schweigen? Oder schweigst du nicht?

Caveman – das ist der Höhlenbewohner, getrieben von seinen Urinstinkten und seinem Speer. Die Botschaft des gleichnamigen Theaterstückes ist ganz einfach: Du sammeln, ich jagen! Viele Unterschiede zwischen Mann und Frau werden hier auf die Spitze getrieben und Mann erkennt sich wieder: während Frauen reden und reden, gehen die Männer in den Keller und testen den neuen 8er Bohrer.

In sämtlichen traditionellen Gesellschaften lag die Erziehung der kleinen Jungen nicht allein in den Händen des Vaters. Die ganze männliche Gemeinschaft war irgendwie in diese wichtige Aufgabe einbezogen. Unsere Väter haben all dies auch nicht mehr persönlich kennengelernt und sind deshalb genauso hilflos wie wir selbst.
Robert Bly in Wingspan

Jeder Vater, egal wie kritisch oder gleichgültig er nach außen hin auch erscheinen mag, wartet sein Leben insgeheim darauf, zu erfahren, ob sein Sohn ihn liebt und achtet.
Steve Buddolph

Wenn man heute eine Familie besucht, dann ist es häufig die Mutter, die selbstbewusst auftritt. Der Vater hält sich irgendwo im Hintergrund auf, artikuliert sich nicht"
Robert Bly

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